Volta future GmbH
Volta future sorgt für E-Mobility auf See
Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Wasserqualität rücken auch auf dem Wasser immer mehr in den Fokus. An immer mehr Gewässern wird der Einsatz von Verbrennungsmotoren für Sportboote eingeschränkt oder sogar verboten. Deshalb revolutionieren auch hier – wie beim Auto – Elektroantriebe den Markt. Mit dem Einstieg in die E-Mobilität ist es zudem möglich, das maritime Antriebssystem völlig neu zu denken und manche Kompromisse, die Verbrennungsmotoren erfordern, zu eliminieren.
Ein solches Verbot für Boote mit Verbrennungsmotor gilt im Juli und August auch für den Traunsee im oberösterreichischen Salzkammergut – der Lieblingsfreizeitort von Horst Pesendorfer und Thomas Bergmair. Und so entstand Volta future.
Bergmair und Pesendorfer entwickeln einen neuen, leistungsstarken, vollelektrischen Aussenbordmotor, der durch seine flache Bauweise an nahezu jedem Bootstyp installiert werden kann. Die Motoren selbst sitzen zwar oberhalb der Wasserlinie wie beim herkömmlichen Aussenborder, das Gehäuse ist aber extrem flach, so dass das Heck des Bootes wie bei einem Innenbordmotor-getriebenen Boot genutzt werden kann – beispielsweise mit einer Badeplattform. Der so genannte iWOP-Antrieb kombiniert so die Vorteile eines Innen- und Aussenbordmotors.
Die Idee für den Low-Profile-Aussenbordmotor
Wie vielen anderen Bootsfahrern, war auch Horst Pesendorfer ein Platz zum Sonnenbaden am Heck seines Bootes wichtig. Doch der obere Teil seines Aussenbord-Verbrennungsmotors war ihm dabei im Weg. Er brauchte also einen Innenbordmotor, wollte aber weder ein neues Boot kaufen noch den Platz für den Motor in seinem Boot opfern.
Im Jahr 2015 machte sich Pesendorfer daran, einen völlig neuen Motor zu entwickeln - einen, der sich von allen anderen auf dem Markt befindlichen Motoren unterscheidet und die Probleme, die er und andere hatten, lösen würde.
Der Wartungsreife, umweltfreundliche Aussenborder der Zukunft
Die Volta future GmbH sitzt in Altmünster, Österreich. Ihr revolutionärer, patentierter iWOP-Motor ist nicht nur universell einsetzbar - er passt auf praktisch jedes Boot - sondern ist mit bis zu 300 PS auch der stärkste E-Aussenborder seiner Art.
«Alle elektrischen Komponenten und die gesamte Leistungselektronik befinden sich ausserhalb des Bootes», so Bergmair. «Das ist vor allem für kleinere Boote ein grosser Vorteil. Da sich alle Komponenten ausserhalb des Bootes befinden, ist an Bord mehr Platz für Batterien. Mit dieser Lösung können selbst kleine Innenborder-Boote mit einer anständigen Reichweite und Leistung elektrifiziert werden.»
Der iWOP ist eine komplette Eigenentwicklung. Volta future hat das Motorgehäuse, die elektrischen Antriebe, den Wechselrichter und die Teile innerhalb des Gehäuses selbst entworfen. Das Ergebnis ist ein Motor mit ungewöhnlichen Lösungen, die neue Wege beschreiten. «Die meisten Aussenborder müssen regelmässig gewartet werden, aber unser Motor ist wartungsfrei. Der iWOP verwendet einen Karbonriemen, so dass kein Öl mehr benötigt wird», erklärt Bergmair.
Volta future wählt Creo Parametric
Für die Konstruktion ihres Konzepts wählte Volta future Creo Parametric von PTC. «Ich kannte Creo Parametric aus der Zeit vor Firmengründung», sagt Bergmair. «Für mich ist es die beste und flexibelste 3D-Umgebung am Markt und damit das 3D-CAD-System meiner Wahl.» Als Softwarepartner wählte Bergmair das deutsch-österreichische Softwarehaus MAIT, das sich unter anderem auf Creo spezialisiert hat.
MAIT-Vertriebsmitarbeiter Tobias Pabel erinnert sich: «Es zeigte sich schnell, dass das PTC Creators Program für Startups perfekt zu Volta future passt. Wenn die jungen Unternehmen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, dann stellt PTC die komplette CreoSuite sowie Support und Schulungen zu einem äusserst attraktiven Preis zur Verfügung – für bis zu drei Jahre.» Inzwischen ist Volta future Teil des PTC Creators Programs.
«Mit Creo Parametric sind wir in der Lage, ein lösungsübergreifendes Modell zu erstellen», so Bergmair. «Dann nehmen wir Änderungen an den Parametern im Modellbaum vor und generieren ganz neue Versionen des Produkts.»
«Neben den 3D-Modellierungsfunktionen von Creo nutzen wir auch die Analysefunktionen intensiv», fährt er fort. «Die Simulationsfunktionen von Creo - insbesondere die Flüssigkeitssimulation und die Festigkeitssimulation - haben uns geholfen, schnell neue Varianten unseres Prototyps zu erstellen.»
«Volta future kommt sehr gut mit Creo zurecht» erläutert Pabel, «unser Support wird nur selten in Anspruch genommen. Dank des Creator Programs, das alle Creo-Module enthält, kann Volta future drei Jahre lang testen, welche Funktionen das Unternehmen im Arbeitsalltag benötigt, und nach dem Ende des Programms gezielt die Konfiguration kaufen, die optimal für die Anforderungen geeignet ist. Mit wachsender Variantenzahl wird sicherlich auch Windchill zur Datenverwaltung interessant werden.»
Volta future entwickelte etwa 15 verschiedene digitale Versionen des iWOP in Creo. Die Spezialisten analysierten jedes Modell, ohne die Konstruktionsdaten in andere Formate konvertieren und in andere Lösungen importieren zu müssen. Sie simulierten die im Betrieb auftretenden Belastungen und arbeiteten alle Probleme ab, bevor ein einziger physischer Prototyp gebaut wurde. «Hätten wir keinen Zugang zu den Simulationsfunktionen von Creo, wären unsere Kosten für den Prototyp etwa fünf bis zehn Mal so hoch», so Bergmair. «Wir hätten mehrere physische Prototypen bauen und testen müssen.»
Bergmair ist mit Creo und dem Creators Program sehr zufrieden: «Wir können sehr preisgünstig auf die volle Funktionalität der PTC-Software zugreifen, was uns als Startup sehr geholfen hat und mit MAIT haben wir einen Partner gefunden, der uns optimal unterstützt. Nun stehen wir an der Schwelle, aus einem Prototypen ein Produkt für die Massenfertigung zu machen, aber wir sind besten Mutes, auch diese Schwelle mit Hilfe von Creo erfolgreich zu schaffen.»